
25 März Schwerpunkt Frauengesundheit
Mehr als die Hälfte aller in Österreich lebenden Menschen sind Frauen – insgesamt 4,5 Millionen oder 50,7 Prozent. Doch das Gesundheitssystem und seine herkömmlichen Parameter sind nach wie vor primär auf Männer ausgerichtet. Es besteht also Nachholbedarf: Denn obwohl Frauen eine höhere Lebenserwartung aufweisen, verbringen sie mehr Jahre in schlechter Gesundheit als Männer. Der Österreichische Frauengesundheitsbericht besagt, dass Frauen im Durchschnitt 83,7 Jahre alt wer-den, aber rund 19,3 Jahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit verbringen. Dieser Wert beträgt bei Männern 16,2 Jahre.
Verantwortlich dafür ist, dass Frauen und Mädchen im Unterschied zu Männern andere Erkrankungsrisiken und Krankheitsverläufe sowie ein anderes Gesundheitsverhalten haben, jedoch aufgrund geschlechterstereotyper Zuschreibungen oft unzutreffend diagnostiziert werden. Frauen sind durch gesellschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen (etwa durch Mehrfachbelastungen und Pflegearbeit) in ihren unterschiedlichen Lebensphasen mit gesundheitsrelevanten Einflüssen konfrontiert, die sich maßgeblich auf ihre Gesundheit auswirken können. Und unterschiedliche biologische Dispositionen (wie Körper, Hormonhaushalt und Stoffwechsel) tragen dazu bei, dass Erkrankungen mit oft anderen Prävalenzen und Symptomen auftreten als bei Männern.
Bestes Beispiel sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie der Herzinfarkt, die unverändert als typische Männerkrankheiten gelten. Sie sind bei Frauen mit 37 Prozent die Todesursache Nummer 1, was den Wert von 32 Prozent bei Männern sogar noch übertrifft. Ähnlich dazu war auch bei Krebserkrankungen (mit 21 Prozent die zweithäufigste Todesursache) zuletzt ein Anstieg zu verzeichnen, und zwar insbesondere bei Formen wie dem Lungenkrebs.
Um den höchsten Gesundheitsstandard für alle zu erreichen, muss deshalb in der Gesundheitsversorgung anerkannt werden, dass sich Gesundheitsthemen von Frauen von jenen der Männer unter-scheiden.
Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze widmet daher der Frauengesundheit im zweiten Quartal 2025 einen Schwerpunkt. Vielfältige Informationen, Interviews und Serviceangebote bereiten wir im Magazin LEBENSWERT auf, das im April erscheinen wird.
Spezielle Aspekte wie Venengesundheit, richtige Ernährung und Ayurveda für Frauen beleuchten wir mit Vorträgen.
Ebenso gehen wir in den drei neuen Episoden des Podcasts HÖRENSWERT zu Rheuma, Cholesterin und Venenerkrankungen gezielt auf weibliche Besonderheiten ein. Im Juni findet weiters eine Aktionswoche mit unseren Partner-Apotheken vom Gesundheitsnetz Goldenes Kreuz statt, in deren Rahmen man sich unter anderem auf Eisenmangel testen lassen kann, was für viele Frauen ein Thema ist.
Und nicht zuletzt bieten wir mit dem Health Mobil der ÖGGK jungen Menschen bis zum 30. Geburtstag die Möglichkeit, sich kostenlos und unkompliziert gegen HPV impfen zu lassen.